Beschreibung des Entwurfs-programmes |
Der Boom des Tourismus in den 1960er und 1970er Jahre hat uns Infrastrukturen hinterlassen, die ein soziales und kulturelles Abbild jener Zeit darstellen. Alpine Resorts sind Träume von Ferienidylle, verführerischer Natur, Bergwelt und Wintersport. Gleichzeitig sind sie geprägt von Effizienz, Marketing und Rentabilität und entsprechen heute den Erwartungen der Kunden und den Regeln des Markts nicht mehr. Viele drohen zu Brachen zu werden. Die Massstab und die Präsenz dieser Ensembles sowie die neue gesetzliche Lage seit der Zweitwohnungsinitiative stellen die Feriendörfer vor neue und weitreichende Herausforderungen.
Das alpine Grand Ensemble Thyon 2000 im Wallis, gebaut zwischen 1971 und 1976 auf 2000 Meter Höhe, ist Thema dieses Semester. Re-use, also das Weiterverwenden, beschreibt die Strategie im Umgang mit solchen Strukturen. Dazu gehören Umnutzen und Erweitern genauso wie Aufstocken und Anbauen, wobei jeweils der Bestand nach seinem architektonischen Potential untersucht werden soll. Architektur, Programmierung, landschaftliche Gestaltung und Interior Design sind die Instrumente für eine Umplanung und Neugestaltung des Ensembles. Die gebaute Struktur stellt dabei die Ressource für ein Projekt dar, welches die heutige Sehnsucht nach einem erholsamen Aufenthalt in der Natur erfüllen kann und bietet gleichzeitig die Chance, nach Modellen für eine zeitgenössische dichte Bauweise in den Bergen zu suchen.
Das Semester wird von Catherine Dumont d’Ayot geleitet und beginnt mit einer Einführung am Dienstag, 23. Februar 2016 um 10 Uhr im Pavillon HIR C1. Für die Besichtigung von Thyon 2000 ist mit ca. 120 Fr. Reisekosten zu rechnen (mit Halbtax).
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