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Einschreibung in die Entwurfsklassen des D-ARCH

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Details Entwurfsprogramm – Herbst Semester 2015

 

 

 

Angaben zur Professur

 

 

Lehrstuhl 

Professur G. Caminada

 

 

Typ 

Professur für Architektur und Entwurf

 

 

Standort 

Atelier Gisel, Zürich

 

 

Webseite 

www.caminada.arch.ethz.ch

 

 

Assistierende 

Thomas Stettler, Silvan Blumenthal, Franziska Wittmann

 

 

Kontakt E-Mail 

wittmann@arch.ethz.ch

 

 

 

 

Angaben zur Entwurfsklasse

 

 

Typ 

Entwurf V-IX

 

 

Thema 

Idee Origen

 

 

Beschreibung
des Entwurfs-programmes 

Vieles ist in Bewegung. Zudem belasten Existenzängste und ein innerer Erwartungsdruck die Gesellschaft. Die Stabilität, die für das Gefühl von Zugehörigkeit und Vertrautheit unverzichtbar bleibt, schwindet zunehmend. Auch in der Schweiz bewegt sich vieles. Die Metropolisierung ist ungebrochen. Seit vielen Jahren findet eine Abwanderung aus dem Berggebiet in die Zentren statt. Diese Prozesse wurden früh erkannt und mit Gegenmassnahmen bekämpft. Die Tendenz der Schrumpfung konnte dennoch nicht verhindert, höchstens etwas verlangsamt werden. Mit dem Begriff «potenzialarme Räume» werden auf der Landkarte Regionen bezeichnet, die ausschliesslich nach ökonomischen Kriterien bewertet werden. Auch das ETH Studio Basel hat in seinem städtebaulichen Porträt die Schweiz in verschiedene Territorien eingeteilt. Im alpinen Raum ist die Brache vorherrschend. Die eingeschränkte Perspektive wird als das grösste Problem der alpinen Brache gesehen. Darin treten zwei wesentliche Charakteristiken hervor - die fehlende touristische Attraktivität und ihre grössere Distanz zu den Zentren. Die alpine Brache wird allerdings im Kontext Schweiz als Problemlage und als Potenzial zugleich eingestuft. Ein Rückzug der Kulturlandschaft müsse volkswirtschaftlich nicht in jedem Fall als Verlust bilanziert werden. Tatsache ist, dass die aktuelle Unterstützungspraxis von vielen in Frage gestellt wird. Die aktuelle Siedlungs- und Wirtschaftspolitik des Berggebietes steht sozusagen an einem Wendepunkt. Auch wir betrachten den Schwund im Alpenraum nicht als Tragödie. Siedlungen in peripheren Lagen wurden immer wieder verlassen und aufgegeben. Mehr Sorge bereitet uns die Resignation und die nachfolgende Gleichgültigkeit. In unserem Programm «Orte schaffen» vertreten wir entschieden die Meinung, dass erst der überschaubare Raum und die Nähe zu den Dingen eine solche Hoffnung und Motivation verspricht, die notwendig ist um Verantwortung für den eigenen Ort und für die Umwelt zu übernehmen. Selbstverständlich kann man Gebiete nach mechanistisch-funktionalem Denken und in Kategorien einteilen. Der ganzheitliche Lebensraum, so wie wir uns diesen vorstellen, kann jedoch nicht einzig nach rationalen Kriterien beurteilt werden. Dieser Kulturraum ist die Zusammenkunft von Bildern und Oberflächen aus der Dichte von Gedachtem, Erfahrenem und dem Kalkül des Möglichen. Das Ziel ist eine Deckungsgleichheit von wirtschaftlichen und kulturellen Phänomenen, von rationalen und sinnlichen Aspekten. Was können und was wollen wir tun? Diese Tendenzen als unausweichliches Schicksal akzeptieren oder den Verlusterfahrungen Folge leisten und an gescheiterten Prinzipien festhalten? Es gibt ein Drittes - den Traum der kulturellen, sozialen und architektonischen Utopie, die über dieses scheinbar Gegebene hinausweist. Wir entscheiden uns dafür und fügen auf der Karte im städtebaulichen Porträt zu der Brache und den alpinen Ressorts ein drittes Territorium hinzu. Einen Raum präzise abgesteckter und doch individuell offener Handlung bezeichnen wir als «Idee». Eine solche Auffassung von «Idee» hält konkrete, wohldefinierte Schritte für wichtig, zugleich eine Richtungsangabe für Folgeschritte – die Idee als etwas, das durch den Willen des Menschen geprägt und getragen ist. Die Wirksamkeit einer Idee zeigt sich dann, wenn ein spezifisches, imaginiertes Ereignis erstens den Entwurf anleitet und zweitens dieses Ereignis auch von der Baustruktur und den Menschen getragen wird. Damit die Ideen nicht beliebig produzierbar werden, erachten wir die Differenz als ein fruchtbares Leitmotiv für das Denken und Handeln. Die Differenz an sich ist letztendlich nur ein Werkzeug. Entscheidend ist die wirksame Kraft am Ort, die zur Identität führt: Identität als das, was durch natürliche Eigenschaften, Spezifitäten, durch Zufälle und durch das Können und aufmerksame Dasein des Menschen geformt wird. Ein Blick in die Vergangenheit beweist, dass Raumplanungsstrategien, Baugesetze, Reglementierungen für ein quantitatives Masshalten sinnvoll sein können. Qualitätsvolle Architekturen oder Landschaften von einer Wirksamkeit, die den aktuellen Zeitgeist überdauern, werden allerdings durch solche Verhaltensweisen nicht hervorgerufen. Wir sind überzeugt, dass erst die breit gestützte Idee, unabhängig davon ob deren Ausgangspunkt nun ein architektonischer, ein sozialer oder ein kultureller ist, die Menschen zu berühren vermag, dass sie entscheidende Impulse für einen ganzheitlichen Ort auslösen kann. Gerade in alpinen Regionen scheinen Ideen einfacher umsetzbar zu sein. Die immer wieder erwähnten Defizite - schlechte Erreichbarkeit, zu kleine Bevölkerungszahl oder die zu grosse Distanz zu den Zentren - verlieren im ganzheitlich gedachten Ort an Relevanz und können sogar zum Standortvorteil werden. Das Mass der Distanz sagt nichts über die Intensität einer Beziehung aus. Ernsthafte Beziehungen gründen auf autonomen Einheiten und funktionieren nur zwischen eigenständigen Partnern. Solche Beziehungen zwischen Stadt und Land werden für das Wohlergehen der Gesellschaft zunehmend wichtiger sein. Giovanni Netzer ist Gründer und Intendant des Theaterfestivals Origen. Origen ist rätoromanisch und heisst Herkunft. Origen arbeitet mit alten Theaterformen und setzt sie in eine neue Zeit. Das Festival findet alljährlich im Bergdorf Riom statt und ist zu einem der wichtigsten Kulturanlässe des Alpenraumes geworden. Origen beschäftigt sich heuer und in den kommenden Jahren mit dem Exodus und bringt das Thema vom Verlassen der Heimat und der Suche nach einer besseren Zukunft im Anderswo auf der Bühne. «Nicht nur auf der Bühne sei Heimat wichtig», sagt Giovanni Netzer. Origen möchte seinen Künstlern und Mitarbeitern ein Zuhause bieten. Wir werden uns im Semester mit der Idee «Origen» beschäftigen und zusammen mit Giovanni Netzer versuchen einen Beitrag zu einer Verdichtung zu erreichen. Wie kann das Zusammenleben von Dorfbewohnern und Origens Künstlern, Gästen und Mitarbeitern weitergedacht werden? Welche Wohnformen vermitteln den Bewohnern Geborgenheit? Mit diesen Fragen werden wir uns beschäftigen und an mehreren Orten im Dorf Riom Wohnräume entwerfen. Die Beschäftigung mit Origen soll uns in der Gewissheit stärken, dass die Welt der Ideen noch nicht vorbei ist. Im Gegenteil, wir sehen die Idee als das wichtigste Werkzeug um Orte zu schaffen. Ideen, die uns berühren und unsere Verhaltensweisen prägen, den Willen stärken, Sinn geben. Im Vorfeld werden wir realisierte und gedachte Ideen aufspüren und darüber diskutieren. Wir wollen wissen, was der Ausgangspunkt, wer die Akteure waren, welche Ziele gesetzt wurden und was die Idee bewirkt hat. Fachleute und Spezialisten werden uns bei dieser komplexen Aufgabe begleiten und uns die Nähe zu den Dingen vermitteln, aus denen diese Architektur entspringt. Wir denken über die Welt der Ideen nach - wir denken über die Zukunft der Schweiz nach.

 

 

Thematische und methodische Schwerpunkte 

Entwurf

 

 

Lernziele 

Architektur erfordert eine feine Wahrnehmung des Bestehenden und einen mutigen Entwurf für das Kommende. Als grundlegende Voraussetzung für beide Momente erachten wir eine aus dem lebensweltlichen Kollektiv zu entwickelnde, tragfähige Haltung. Ziel des Kurses ist es, die Sensibilität für eine solche Haltung zu stärken. Gleichzeitig sollen die Fähigkeiten erlernt werden, um diese Haltung wirksam werden zu lassen. Die Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Wirklichkeit von Konstruktion und Material spielt dabei eine tragende Rolle.

 

 

LV-Nr. des Entwurfs 

051-1101-15

 

 

Zusätzliche integrierte Disziplin(en) 

051-1201-15

 

 

Unterrichts-sprache 

deutsch

 

 

Arbeitsweise 

Einzelarbeit

 

 

Daten Zwischenkritiken 

 

 

Datum Schlusskritik 

15./16.Dezember 2015

 

 

Einführungs-veranstaltung 

15.September 2015, 10.00 Uhr, in Riom.

 

 

Zusätzliche Kosten 

CHF 150 (Schätzung, ohne allfällige Seminarwochenkosten)

 

 

Verfügbare Plätze 

20

 

 

Plakat des Entwurfs-programmes 

Plakat ansehen (PDF Datei)

 

 

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Departement Architektur
 
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2. Mai 2024
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